D+6: Freitag, 14.7.2017 (BIRK Reykjavik)

D+6: Freitag, 14.7.2017 BIRK Reykjavik

Es war schon seit einigen Tagen zu erwarten, dass aufgrund eines Tiefdruckgebietes zwischen Island, Schottland und Norwegen ein Weiterflug nur in Höhen über FL250 (ca. 7’600m) möglich gewesen wäre. Ich stellte mich somit auf einen Ruhetag ein. Der Blick aus dem Fenster zeigte am frühen Morgen stürmische Winde und tiefhängende Wolken. Es war deshalb auch verständlich, dass die N138CR den ganzen Tag über das einzige Kleinflugzeug auf dem Apron blieb.

Eigentlich wollte ich noch in die Stadt, doch es war so kühl und regnete in Strömen, dass ich gelesen und das weitere Vorgehen geplant habe. Am Abend liess dann der Regen nach und ich habe die Cirrus betankt, damit ich dies morgen nicht mehr tun musste.

Das GRAMET-Profil zeigt die folgenden Erkenntnisse:

  • Die Nullgradgrenze in Island liegt morgen auf 5’000 ft (1’500m). Dies bedeutet, dass ich im Steigflug eine zwischen 5’000 und 10’000 ft eine Vereisungszone zu durchfliegen habe. Mein Enteisungssystem kann dies aber handeln.
  • Die meisten Wolken können auf FL130 überflogen werden und deshalb brauche ich mir da auch keine Sorgen zu machen
  • Ich habe morgen zwar keinen Rückenwind (schade), jedoch am Schluss 55 Knoten (100 Km/h) Seitenwind.
  • Die Nullgradgrenze in Prestwick liegt auf FL 130 – meiner Reiseflughöhe) und ich brauche mir dort deswegen bezüglich Vereisung keine Sorgen zu machen.
  • Prestwick wird zu meiner geplanten Landezeit um 1500 UTC 16 Knoten Wind aus 190 Grad haben, tiefliegende Wolken und Nieselregen. Ich kann deshalb mit einem ILS DME Approach auf der Piste 12 rechnen mit einigem Seitenwind von rechts. Die minimale Wolkenuntergrenze damit dieser Anflug geflogen werden kann, liegt bei 60 Metern über Grund. Das sollte doch machbar sein. Sonst habe ich alternativ entlang der Strecke mit Stornoway EGPO einen Platz, welcher bessere Bedingungen verspricht. Wie sich das Wetter entwickelt kann ich unterwegs dauernd mit meinen Satellitendatalinks abrufen und so sinnvoll entscheiden.

Den Flugplan habe ich bereits aufgegeben und das Online-Tool Rocket Route hat die Route BIRK MOXAL 63N015W RATSU STN LOMON ausgespuckt, welche vom Rechner von EUROCONTROL in Brüssel auch akzeptiert worden ist. Diese Bestätigung habe ich per E-Mail und SMS bereits erhalten. Die Strecke morgen beträgt 769 NM (1’424 Km).

Weiter habe ich die Route auf beiden iPads in der Jeppesen und Garmin App gespeichert. Aus der Garmin App kann sie morgen direkt ins Flightmanagement-System eingespiesen werden. Somit muss ich dann nur noch losfliegen…! Doch halt…, etwas habe ich vergessen…: den Frankenstein muss ich natürlich wieder anziehen, denn das Wasser lockt immer noch nicht zum Bade!

Ich wünsche allen zu Hause ein schönes Wochenende.

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