Iqaluit CYFB

Der Flughafen Iqaluit wurde als Frobisher Bay Air Force Base während der 1940er- und 1950er-Jahre erstellt; die Basis wurde von den Vereinigten Staaten und Kanada gemeinsam für Transporte genutzt. 1963 wurde der Stützpunkt geschlossen, der Flughafen wurde danach für den zivilen Luftverkehr genutzt.

Seit den 1950er-Jahren war Frobisher Bay ein gerne genutzter Landeplatz für so genannte technische Stopps für Fluggesellschaften, welche den Nordatlantik überqueren. Wenn man von Glasgow-Prestwick oder Shannon Richtung Westen startete, bevorzugte man meist eine Route via Island, bzw. die Azoren nach Gander und weiter nach New York City oder woanders hin. Jedoch musste auf Grund von schlechten Wettervorhersagen manchmal auf eine nördlichere Route (via Frobisher Bay) ausweichen. Zwischenzeitlich betrieb die Pan Am eine Basis in Frobisher Bay.

Mit der Einführung weiterer Langstreckenflugzeuge wurde Iqaluit von internationalen Flügen immer seltener angeflogen. Trotzdem war der Flughafen immer gut besucht, als regionaler Flughafen hatte er große Bedeutung.

Während der 1960er-Jahre wurde Frobisher Bay/Iqaluit hauptsächlich von Nordair von Montreal aus bedient. Gegen Ende des Jahrzehnts expandierte Bradley Air Services und zu Beginn der 1970er-Jahre wurden zahlreiche kleinere Siedlungen in der Arktis bedient und mit lebensnotwendigen Dingen und der Post versorgt.

Iqaluit ist der grösste Ort und der aktivste Platz auf Baffin Island im Norden Kanadas. Es ist ein typischer Tankstop für Ferryflüge auf der Nordroute. Die Piste 16/34 ist 2’600 m lang mit ILS/DME. Nach Iqaluit führt keine Strasse. Alles wird mit dem Schiff oder Flugzeug gebracht. Schiffe können jedoch erst ab Juni hinfahren. Vorher ist dort alles voller Packeis. Also kommt bis dahin alles per Flugzeug. Das erklärt vielleicht auch die hohen Preise dort.

Hier ist es auch im Sommer oft bitterkalt. Der Flugplatz liegt in recht flachem Gelände und ist problemlos anzufliegen. Ein neues Terminal Building soll am 9.8.2017 öffnen.

Tiefe Plafonds sind in dieser Region keine Seltenheit. Im Unterschied zu derartigen Wetterlagen bei uns bestehen diese meist aus klar ausgeschichteten Wolken und sind im Allgemeinen sehr stabil. Man stelle sich vor, man kommt in 8’000 ft z.B. in TIBEG an (mit oder ohne Holding) und erhält die Clearance  „Cleared for the ILS DME Rwy 34 Approach into Iqualuit“.  Wie kommt man, nur mit dieser Anflugkarte bewaffnet, nun von 8’000 ft auf die MSA von 3’600 ft und weiter auf die Glideslope Intercept Höhe von 2’100 ft?

CYFB hat erst seit einigen Jahren ein Anflugradar. Vor dessen Inbetriebnahme wurden die Maschinen zum Platz-VOR oder einem Wegpunkt gecleared und dann für den Approach freigegeben. Es lag nun an der Crew, von der letzten freigegebenen Höhe (meist die letzte MEA, also z.B. 4’800 ft) auf die MSA (3’600 ft) und dann auf die Höhe für den Approach (2’100 ft) zu kommen. Im Allgemeinen erledigte die Crew dies in einem Holding innerhalb des durch die MSA geschützten Bereichs. Trotz dem Radar hat sich an diesem Verfahren jedoch wenig geändert. Lediglich die Staffelungsabstände der Maschinen können dank Radar geringer gehalten werden. Nach wie vor werden die Flugzeuge aber zu einem Fix (z.B. TIBEG) gecleared und dann mit oder ohne Holding für den Approach freigegeben.

Wird man nicht mittels Vektoren auf den ILS geführt, bleibt nichts anderes übrig, als sich im YFB Holding auf eine vernünftige Höhe herunter zu schrauben.

ACHTUNG: Der in Iqaluit unter dem Namen „FBO“ angebotene Handling-Service ist sehr teuer und vor allem absolut nicht vorgeschrieben! Man kann nach dem Abstellen einfach selber zum Gate neben dem Container der Fa. Uqsuq (Treibstoffhändler) gehen. Auch wenn man dafür das Apron queren muss. Dort kommt man auch mit der Pilotenlizenz wieder herein und geht zum Flugzeug. Also, kein überteuertes „Handling“ aufschwatzen lassen. Treibstoff bekommt man direkt von Uqsuq, nicht von der „FBO“.

Die Kosten für ein Fass AVGAS waren im April 2017 bei Uqsuq 318 US Dollar. Bestellung von AVGAS bei Uqsuq:

  • airside@uqsuq.com
  • Toll Free Number: 867-979-2855 oder 867 979-1620
  • Main Number: 867-222-2855
  • Fax: 867 979-1623

FBO Frobisher Bay Touchdown Services:

  • FBO 123.35
  • 867 979-6226 (13-23Z), Monday-Friday
  • 867 222-1202 Sat/Sun O/T, 1 hr Prior Notice
  • www.frobisherbaytouchdown.com

AVGAS: Jetfuel und AVGAS (100LL) sind in der Regel in Iqaluit verfügbar. Es gibt jedoch weder einen Tankwagen noch eine Zapfsäule. Ich habe Ende Juli 2014 leider die Erfahrung gemacht, dass mir das FBO noch am Vortag der Landung gesagt hat, man müsse AVGAS einfliegen, weil der Eisbrecher noch nicht nach Iqaluit vordringen konnte. So war ich zähneknirschend gezwungen ein Fass mit 205 Litern für 1’300  Dollar zu reservieren. Dies war 2018 kein Problem, als ich auch im FBO den gleichen Preis wie bei Uqsuq bezahlt habe. Von dort muss das FBO den Sprit nämlich beziehen.

In den Sommermonaten sollte die AVGAS-Versorgung unproblematisch sein. Man muss jeweils immer ein ganzes Fass bestellen und damit auch die ganzen 205 Liter bezahlen – egal, ob man es benötigt hat oder nicht.

Leider sind immer auch Überraschungen möglich, dass ganz kurzfristig kein AVGAS vorhanden ist und man in Iqaluit stranden kann. 2018 habe ich am 13. Juli ein Fass reservieren wollen und man hat mir mitgeteilt, dass dies nicht nötig sei.

Am 23. Juli – in der Nacht vor dem Abflug – erhielt ich dann die Nachricht, kein AVGAS sei verfügbar. Wie sich später herausstellte, hat ein Albatros Amphibium gleichentags 17 Fässer gebraucht. Deshalb Achtung…: Iqaluit ist bezüglich AVGAS immer etwas Lotterie!

Auch bezüglich Motoröl sollte vorgängig angefragt werden und die NOTAMs zu checken ist – wie immer – sinnvoll.

Ein Briefing Raum mit Fax und Telefonnummern ist im Hauptterminal verfügbar.

Immigration: Die Einreise nach Kanada ist (zurzeit noch) weniger bürokratisch als jene in die USA. Kanada will aber auch ein eAPIS-ähnliches System einführen. Im Moment läuft die Anmeldung telefonisch. Rufen Sie vor Ihrem Flug (mindestens vier Stunden vor der Landung) die kostenlose Hotline von CANPASS an: +1-888-226-7277. Das muss immer der PIC des Fluges machen. Der sollte dann auch alle Pässe der Mitflieger parat haben. Der Beamte am anderen Ende fragt die üblichen Daten ab. Halten Sie sich genau an die vereinbarte Landezeit. Wenn das nicht geht: Einfach nochmal anrufen. Bei Erst-Einreisen kommt im Normalfall nach der Landung immer ein Beamter ans Flugzeug. Der gibt Ihnen eine „Ticket-Number“. Bewahren Sie diese gut auf. Wenn keine Kontrolle vor Ort erfolgt, erhalten Sie diese Ticket-Number telefonisch von der CANPASS-Hotline. Wichtig: Wenn bei Ihrer Landung kein Beamter zugegen ist, auf jeden Fall CANPASS anrufen und fragen wie‘s weitergeht! Für die Ausreise aus Kanada ist keinerlei Anmeldung oder Kontrolle erforderlich.

  • http://www.cbsa.gc.ca/do-rb/services/aoe15-eng.html
  • Vor 1700 LT eintreffen
  • Alternativnummer für Canada Customs: +1-888-226-7277 (in Betrieb von 1400-2200Z).

Für Mietwagen gibt es keinen Service vor Ort. Die einzige Mietwagenfirma in Iqaluit ist Driving Force. Es gibt jedoch gratis Telephone für einen 24h Taxi-Service. Verschiedene Hotels bieten einen kostenlosen Abholdienst.

Tipps:

Disclaimer:

Information on this page may not be accurate or up to date and must not be used for flight planning purposes. Consult only official and current charts for flight planning.

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