Lufträume

Die Luftraumstruktur ist für einen Piloten aus Mitteleuropa komplex. Über der ganzen Strecke liegt der MNPS-Luftraum. Dieser ist für den General Aviation Piloten, der mit einem Kolbenmotorflugzeug unterwegs ist, irrelevant. Hier gelten Spezifikationen für die Mindestnavigationsleistung von FL285 bis FL420, nördlich von 27°N – 90°N über dem Atlantik und von FL330 bis FL410 über Kanada. Er ist nur für Flugzeuge mit genehmigten Präzisions-Langstreckennavigationsverfahren zulässig wo die seitliche Staffelung 60 NM (statt 120 NM), die Höhenstaffelung 1’000 ft und die Zeitstaffelung (longitudinal) 10 min (statt 30 min) beträgt. Dieser Luftraum darf nur dann beflogen werden, wenn die Maschine entsprechend ausgerüstet und die Piloten entsprechen ausgebildet sind.

Von Schottland bis Labrador werden die FIRs Scottish EGPX FIR, Reykjavik BIRD FIR, Sondrestrom BGGL FIR und Gander CZQX FIR beflogen. Wer die südliche Strecke von Reykjavik über Narsarsuaq fliegt, fliegt kurz nach dem Abflug in Reykjavik BIRK zwischen der Reykjavik und der der Sondrestrom FIR kurz in einen Zipfel der Gander FIR ein.

Die vier FIRs haben unterschiedliche Luftraumklassifikationen:

  • Scottish FIR: Luftraum G von GND bis FL 245, darüber Luftraum C
  • Reykjavik FIR: Luftraum G bis FL 55, darüber Luftraum A
  • Reykjavik Domestic CTA (deckt ca. ganz Island ab): Luftraum G bis 3’000 ft/1’000 ft AGL, von dort Luftraum E bis FL 200, ab FL 200 Luftraum A
  • Sondrestrom FIR: Reicht bis FL 195 darüber liegt Reykjavik OCA (Oceanic Control Area) und Gander OCA, jeweils Luftraum A. Die Sondrestrom FIR geht vom Boden bis auf FL 195 und ist Luftraum G

Zur Erinnerung:

  • Luftraum G: Unkontrollierter Luftverkehr nach VFR und IFR möglich;
  • Luftraum E: Unkontrollierter VFR- und kontrollierter IFR-Verkehr;
  • Luftraum A: VFR verboten, alle Flüge müssen nach IFR durchgeführt werden.

Wer also den Nordatlantik nach VFR überqueren will, muss dies unterhalb von FL 55 tun!

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