Die N138CR

Die Cirrus SR22 N138CR

Die Wahl des richtigen Flugzeuges ist der Schlüssel zum stressfreien Flugerlebnis. Empfehlenswert sind Flugzeuge mit:

1. Aufgeladenem Motor (Turbo): Die Wettersituationen auf dieser Route verlangen immer wieder die Möglichkeit hoch steigen zu können. In schlechtem Wetter unter Vereisung und Turbulenzen lange Strecken  IFR zu fliegen ist fahrlässig. Wer die Strecke ohne Turbo meistern will muss Zeit mitbringen, was ich auf dem Rückweg auf der Etappe zwischen Island und Schottland am eigenen Leib erfahren konnte. Man muss dann Zeit haben um auf gutes Wetter zu warten. So bin ich schliesslich vier Nächte in Reykjavik hängen geblieben.

2. Reichweite von mindestens 900 NM: Angesichts der langen Überwasserstrecken und der wenigen verfügbaren Flugplätze braucht man eine möglichst grosse Reichweite.

3. Flugzeuge welche möglichst schnell sind um mit Gegenwinden umgehen zu können: Eine Gegenwindkomponente von 30 Kt mindert die Reichweite eines 140 Kt Flugzeuges um 21%, die eines 200 Kt Flugzeuges jedoch nur um 15%.

Meine SR22-G2 ohne Turbo ist hier schon ein Grenzfall. Sie bringt zwar die nötige Reichweite mit, kann auch - wenn es sein muss - bis FL 175 steigen, doch dann ist fertig. Um hier keine Risiken einzugehen braucht es einfach Zeit.

Die Cirrus SR22 wird seit Februar 2001 hergestellt und ist gewissermaßen der "große Bruder" der seit 1999 ausgelieferten SR20. Cirrus hat mit diesem Flugzeug neue Standards in der allgemeinen Luftfahrt gesetzt: Das Flugzeug ist zum grössten Teil aus Glasfaser-Verbundwerkstoffen aus gefertigt, modernste integrierte Avionik (seit 2003 mit einem Electronic Flight Instrument System) und vor allem das schon in der SR20 eingebaute Gesamtrettungssystem (das komplette Flugzeug kann im Notfall an einem Fallschirm zur Erde sinken) sind die herausragenden Merkmale.

Bisher gab es folgende Hauptversionen:

SR22-G1 (2001-2004), bis 2003 nur mit analogen Instrumenten, ab 2003 wahlweise mit Avidyne Entegra-Avionik

SR22-G2 (2004-2007), mit einem überarbeiteten Rumpf (vor allem was die Fertigung betrifft). Weitere Neuerungen waren die seitliche Zugangsklappe im Rumpf, die den Zugang zum Gesamtrettungssystems ohne Lackierarbeiten am Rumpf ermöglichte, neue Türverriegelungen, sowie viele weitere Detailverbesserungen. Ab der Seriennummer 1663 kam eine überarbeitete Elektrik zum Einsatz.

SR22-G3 (2007-2013), bis 2007 mit Entegra-Avionik, ab 2008 wahlweise mit Entragra- oder Perspective-Avionik, ab 2009 nur noch mit Perspective. Mit Hilfe eines um fast 50 kg leichteren Carbon-Holmes stieg die Zuladung. Die G3 hat außerdem etwas größere Tanks als die G2 (+11 Gallonen, 42 Liter), sowie ein etwas höheres Fahrwerk mit schmalerer Spur, um die Bodenfreiheit des Propellers zu verbessern.

Die Serie G4 ist ausgefallen, weil die Zahl 4 in China als Unglückbringer gilt.

SR22-G5 (ab 2013), mit einem 5. Sitz ausgestattet und um ca. 90 kg höherer Abflugmasse.

SR22-G6 (ab 2017): Äußerlich ändert sich an der G6 die Beleuchtung: Alle Leuchten an den Flügelspitzen sind nun in den Wingtip integriert - Cirrus nennt das Spectra Wingtips. Auch die Strobes sind LED-Lampen. Der Randbogen ist durch einen Leuchtstreifen illuminiert, der oberhalb von 200 Fuß über Grund automatisch abgeschaltet wird. Wesentlich erhöht wurde die Leuchtkraft der Landescheinwerfer an den Flügelspitzen. Sie gehen automatisch in einen Blinkmodus, wenn sich das Flugzeug mehr als 200 Fuß über Grund befindet.Die gravierendste Neuerung betrifft jedoch das Glascockpit: Perspective+ nennt Cirrus seine Adaption des gerade erst vorgestellten G1000 NXi von Garmin. Zusätzlich zu dessen Vorteilen und Neuerungen hat der Flugzeughersteller etliche Cirrus-spezifische Extras eingebaut. Die wichtigste: Die Tastatur wurde komplett überarbeitet. Statt des früher oft bemängelten Keyboards mit Tasten in der Reihenfolge "ABCD..." steht nun die vertraute "QWERTY"-Tastatur zur Verfügung. Vereinfacht wurde die Eingabe von Frequenzen und Transpondercodes. Eine "Home"-Taste führt den Piloten selbst aus den Tiefen der Avionik-Menüs wieder zur Moving Map. Am Autopiloten fehlt der Knopf für den Yaw Damper, der das Seitenruder steuert. Diese Funktion wird nun oberhalb von 200 Fuß automatisch aktiviert.

Die SR22 hat (in der Nonturbo-Version) eine Reisegeschwindigkeit von 185 Knoten (342 km/h). Dies ist für ein Flugzeug mit einem wartungsfreundlichen, starren Fahrwerk eine herausragende Leistung, was die SR22 seit 2001 zum meistverkauften Flugzeug der Allgemeinen Luftfahrt macht.

Reichweitentabelle der Cirrus SR22-G2

Technische Daten

Spannweite:11,68 m
Länge:7,92 m
Höhe:2,71 m
Kabinengröße (LxBxH):3,3 m x 1,24 m x 1,27 m
Leermasse:1'009 kg (Turbo: 1'052 kg)
Max. Startmasse:1'542 kg
Treibstoff (AVGAS):318 l
Höchstgeschwindigkeit:378 km/h
Dienstgipfelhöhe:5'334 m (Turbo: 7'620 m)
Max. Reichweite:2'166 km
Antrieb:1 × Continental Motors IO-550-N mit 231 kW zum Antrieb eines Hartzell Dreiblattpropeller mit konstanter Drehzahl (Constant Speed Prop)

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